Donnerstag, 31. Mai 2007

alles plastik


Also doch, mein Thema hat seinen Weg zur Aktualität gemacht. Der Dozent hat heute abend dann doch noch zurück geschrieben und es ist okay so. Er hat mir sogar eine Fragestellung gegeben! Klingt sehr tiefsinnig: "Darf Szenografie alles? Form und Inhalt eines szenografischen Projekts im öffentlichen Diskurs." Also kurz gesagt: darf man eigentlich alles Inszenieren sei es noch so kontrovers und der "öffentliche Diskurs" meint dann eine Zeitungsartikelrecherche. Klingt gut, find ich auch.
Auf jeden Fall weiss ich jetzt mal wo's lang geht und kann auch weiter arbeiten und ins Besondere mir die geeigneten Bücher und Artikel besorgen. Das zweite Gegenbeispiel kann ich mir ja schenken. Um so besser.
Ansonst habe ich natürlich heute nicht einfach nichts gemacht. Da ich es nicht abwarten konnte habe ich bereits mein Konzept ansatzweise ausformuliert. Nun muss ich doch noch ein paar Änderungen anbringen, aber das Ganze soll ja auch noch ein bisschen ausführlicher sein. Die Literaturliste und den Zeitplan hatte ich ja schon letzte Woche gemacht, da ich noch nicht wusste was ich machen sollte, und muss Letzteren nun noch etwas anpassen. So lässt's sich auf jeden Fall schon besser schlafen!

Mittwoch, 30. Mai 2007

zweiter anlauf


Nach einer abrupten Bremsung in meinem kreativen Elan von gestern, habe ich heute also weiter recherchiert. Ich habe dann bald mal nicht viel mehr gewusst als gestern abend und beschlossen diese Gedanken in ein Mail zu formulieren und dem Dozenten zu verschicken.
Es geht also um das Thema des Schockierens in der Kunst, genauer genommen in Ausstellungen. Im Besonderen möchte ich das Negativ (Grauen, Ekel etc) und das Positiv (Paradies, Glück etc) betrachten. Dazu habe ich mir die Ausstellung "Körperwelten" von Gunter von Hagens ausgesucht. Also sehr schockierend und kontrovers und doch so interessant velockend. Beim Beispiel für das Positive wirds dann schon schwieriger, weil eben alles was perfekt ist auch langweilig ist. Tja, Pech gehabt. Das einzig Vergleichbare, das ich gefunden habe, wäre den Skulpturenpark von Viegeland in Oslo. Vergleichbar insofern, dass es sich auch um menschliche skulpturelle Abbildungen handelt, welche in einem ähnlichen Rahmen ausgestellt sind. Leider gibt es da diverse Hacken, da der Park 1. eine feste Installation ist und 2. nicht spezifisch mit dem Glücklichen sich beschäftigt sondern mit dem Alltag.
Naja, vielleicht weiss der Dozent ja mehr, dachte ich mir. Das werde ich wohl sehen...

Dienstag, 29. Mai 2007

gegen die wand


Hiermit ist es an der Zeit mein Logbuch zu eröffnen. Leider war der heutige Tag nicht gerade ein Erfolg. Nach einer kurzen Besprechung mit dem Zuständigen Dozenten für die Theoriearbeit bin ich nämlich wieder zurück "in die Wüste" geschickt worden. Mein Thema - die Milchbar von Kubrick's A Clockwork Orange - ist offenbar nicht von grosser Aktualität... Ist wohl wahr. Nun bleibt mir wohl nichts anderes übrig als etwas neues zu suchen. Andererseits muss ich mir eingestehen, dass ich mich doch "glücklich" schätzen muss dieses freiwillige Gespräch beantragt zu haben, da ich sonst erst später meinem Leerlauf bemerkt hätte.
Nun hab ich mir ein ziemlich grosses Poster an die Wand getaped, um in Bewegung (Frustventil) meine Gedanken und Überlegungen festzuhalten. Da ich vielleicht näher ans Thema der Szenografie gehen könnte, dachte ich an einen Vergleich zwischen einem negativen und einem positiven Ausstellungsthema, wie etwa Körperwelten vs künstliche Paradiese oder so. Andererseits ist nun bekannt geworden, dass die Planung der Ausstellung nicht obligatorisch ist. Ich könnte mich also lediglich auf die Lounge beschränken. Weil ich aber über Schockmotive (Sexualität, Ekel etc) schreiben wollte, fällt eine solche Lounge eher in die Kategorie Unding-da-gegenproduktiv.
Naja, ich werde mich morgen wieder dransetzten müssen und dem Dozenten eine Mail schreiben, um hoffentlich sein Okay und eventuell Tipps zu erhalten. Und bis dort ist hoffentlich auch die Aufgabenstellung abrufbar, schliesslich weiss ja sonst keiner worum es geht...

Montag, 28. Mai 2007

diplomaufgabe szenographie

Die Halle
"Die Radikalität des Raumes ist die Leere", Jean Baudrillard. Konversion und Revitalisierung.
Die Art Basel ist nicht nur die traditionsreichste, sondern auch die weltweit grösste und bedeutendste Kunstmesse. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die Kunst der Moderne und der Gegenwart. Sie ist der jährliche Treffpunkt der internationalen Kunstwelt, an dem sich Künstler, Galeristen, Sammler, Kuratoren, Kritiker und Kunstliebhaber aus allen Kontinenten zusammenfinden. www.artbasel.ch

Zeitgleich und im Kielwasser der Art Basel findet die Design Miami/ seit 2005 statt. Eimal angenommen, die Design Miami/ expandiert - ähnlich wie die Art Basel nach Miami - in umgekehrtem Sinn nach Basel, wo könnte das stattfinden? Eine vielversprechende Idee ist es, die alte Basler Markthalle für die Messe zur Verfügung zu stellen. www.designmiami.com

Die Basler Markthalle mit ihrem einzigartigen Kuppelbau gilt als Denkmal moderner Bau- und Ingenieurkunst und ist deshalb von besonderem architektonischem und städtebaulichem Wert. Sie wurde 1928/29 gebaut und ist ein Werk des Architekten Hans Eduard Ryhiner und des Ingenieurs Alfred Adolf Goenner. Die Kuppel ist 27 Meter hoch und hat eine Spannweite von 60 Metern. Dank der verwendeten Schalenbauweise - damals das forschrittlichste System - konnte das Bauwerk auf nur acht Stützen gestellt werden. Nach dem Auslaufen des Baurechtsvertrages mit der Markthallen AG im Sommer 2006 war der Zeitpunkt gekommen, die Markthalle einer neuen Nutzung zuzuführen. query.staatsarchiv.bs.ch

Markthalle Basel, Investorenwettbewerb mit Allreal AG (2005-06). Die Markthalle wird einem breiten Publikum zugänglich gemacht und geöffnet. Durchlässigkeit und Anbindung zur Innenstadt sind wichtig: Der Eingang an der Viaduktstrasse wird freigelegt - am Steinentorberg erschliesst eine grosszügige Kaskadentreppe die Kuppelhalle, stärkt die Achse zum Bahnhof und setzt die Markthalle in einen grösseren städtebaulichen Kontext. Durch eine Innen- und Aussenbeleuchtung wird die Markthalle kraftvoll akzentuiert, sicht- und erlebbar gemacht. Der Bereich unter der Kuppel bleibt für verschiedenste Veranstaltungen frei. Vorgesehen sind städtische, private, gemeinnützige und kommerzielle Events z.B. im Sport- und Kulturbereich. Eine überdeckte 2’500 m2 grosse ’Allmend’ zu bespielen ist eine einmalige und nie dagewesene Chance für Basel. www.blaserarchitekten.ch

Die Bespielung der Basler Markthalle mit ihrem imposanten Kuppelbau kann man als einen Idealfall für ein szenografisches Projekt ansehen. Ein derartiges Projekt verlangt eine generalistische Gestaltungshaltung, einen multidisziplinären Gestaltungsprozess; also eine integrative Gestaltung, welche die potentiale der Architektur, des Designs, des Lichts, der Medien, der Grafik, dem Sounddesign, performativer und raumchoreografischer Konzepte zu einer in sich schlüssigen Gesamtkonzeption vereint.
Entwerfen Sie ein Konzept für eine temporäre Bespielung der HALLE im Rahmen und für die Zeit der Design Miami/Basel, die einmalig oder wiederholbar oder als signifikante Dauerlösung funktioniert. Ihr Konzept sollte die dazu notwendigen unterschiedlichen funktionalen (technischen), szenografischen (gestalterischen) und programmatischen (betrieblichen) Parameter berücksichtigen. Ihr Konzept sollte den Dialog zwischen der grandiosen Architektur und einer eindrucksvollen szenografischen Geste fördern und thematischen oder assoziativen Bezug zur Design Miami/Basel gewährleisten. Da mit dem grösseren öffentlichen Interesse an dieser Bespielung zu rechnen ist und die Besucher sich einige Zeit in der Halle aufhalten werden, scheint eine dem Gestaltungskonzept adäquate leibliche Versorgung in Form einer BAR oder einer LOUNGE oder beidem empfehlenswert.

diplomaufgabe theorie

Das diesjährige Diplom des Instituts für Innenarchitektur und Szenografie IN3 unterscheidet inhaltlich drei verschiedene Themen, die den institutionellen Ausbildungsschwerpunkten Objekt im Raum, Innenarchitektur und Szenografie folgen. Die Wahl eines dieser drei Themen bestimmt auch die inhaltliche Ausrichtung der diesjährigen Theoriearbeit. Konkret bildet die Wahl eines Themas aus den drei genannten Bereichen den inhaltlichen Rahmen, in welchem Sie eine eignene Problem- oder Fragestellung formulieren und bearbeiten. Das heisst, dass die Theoriearbeit im weiteren oder engeren Sinne den theoretischen Vorspann Ihrer praktischen Arbeit bildet.
Erarbeiten Sie sich in einem ersten Schritt ein Konzept mit einer Fragestellung zu einem visuellen Phänomen aus dem von Ihnen gewählten Themenbereich. In diesem Konzept beschreiben Sie auf drei A4-Seiten die spezifische Problemstellung und die Methode Ihrer Lösung, insbesondere
a) auf der ersten Seite den gewählten Themenschwerpunkt
b) auf der zweiten und dritten Seite die konkrete Fragestellung, die Sie in der Diplomtheoriearbeit zu bearbeiten gedenken mit einer Begründung der Wahl in Bezug auf ihre fachliche Relevanz und Aktualität
c) das gewählte Vorgehen um das beschriebene Problem zu lösen
d) Ihren Zeitplan mit den einzelnen Arbeitsschritten bis zur Abgabe Ihrer vollständigen Diplom-Theoriearbeit
e) als separaten Anhang eine Literaturliste aller bearbeiteter Aufsätze und Werke während Ihres dreijährigen Studiums an der HGK Basel.
Dieses Konzept bildet die Leitlinie für Ihre schriftliche Diplomtheoriearbeit und die endgültige Festlegung auf eine bestimmte Aufgabenstellung.
In einem zweiten Schritt verfassen Sie die schriftliche Diplomtheoriearbeit. Diese hat einen Umfang von 13 bis 14 A4-Seiten (ohne Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis, Bildteil). Ihre vollständige Theoriearbeit ist bis spätestens Freitag 29. Juni 2007 um 16:00 Uhr im Sekretariat abzugeben.